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Kleidertausch in Olten. Foto: Andrea Hänggli

Klima-Tipp 6: Kleider

Starten wir mit einer Schätzfrage: Was denken Sie, wie viele Liter Wasser werden für die Produktion eines T-Shirts aus Baumwolle benötigt -???? Es sind viele, sehr viele: Laut dem Water Footprint Network verbraucht der gesamte Herstellungsprozess eines einzelnen Baumwoll-T-Shirts 2’495 Liter Wasser. Dabei eingerechnet ist das Wasser für die Bewässerung der Felder, die Reinigung des Materials sowie die anschliessende Veredelung – und das oft in Regionen, wo Wassermangel herrscht.

Eine weitere eindrückliche – oder vielmehr bedrückende – Zahl: 50’000 Tonnen Altkleider werden laut dem Bundesamt für Umwelt BAFU jährlich in der Schweiz gesammelt. Darunter wird es auch viele Kleidungsstücke haben, die am Black Friday oder Cyber Monday in den Warenkorb gelegt wurden, die man aber eigentlich gar nicht braucht und darum wieder aussortiert.

Zum Glück gibt es viele sinnvolle Alternativen fürs Neukaufen und Entsorgen. Neben Secondhand-Läden (hier in Olten zum Beispiel Loppis in der Rötzmatt oder der Caritas-Laden an der Baslerstrasse) gibt es vielerorts regelmässig Kleidertauschanlässe, im Oltner Begegnungszentrum Cultibo sogar für alle – für Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer. An diesen Orten können wir nicht mehr geliebte, aber immer noch gut erhaltene Kleider abgeben und ein neues Lieblingsstück finden. Schliesslich lassen sich Kleider für Festtage und den Alltag auch ausleihen, beispielsweise bei Kleihd in Zürich.

Und wenn es mal etwas Neues sein soll, hat die britische Designerin Vivienne Westwood einen guten Tipp parat: «Buy less, choose well, and make it last». Also wenig, dafür bewusst kaufen und Sorge zu den Kleidungsstücken tragen, sodass die Freude daran lange erhalten bleibt. Mit dieser Philosophie, die nicht nur auf Kleidungsstücke angewendet werden kann, sind nicht nur ökologische, sondern auch praktische Vorteile verbunden: Wir haben nicht das Gefühl, ständig der neusten Mode hinterherrennen zu müssen, es bleibt Geld für Wesentlicheres und man muss morgens nicht aus fünfzig Oberteilen auswählen.

Text und Foto: Andrea Hänggli, Mitorganisatorin Kleidertausch im Cultibo in Olten